Gestern wurde an unserer Schule feierlich eine neue Gedenktafel enthüllt, gemeinsam mit allen Lehrkräften. Seit 2004 trägt unsere Schule den Namen Geschwister-Scholl-Schule. Der Wunsch, dies auch nach außen sichtbar zu machen und den historischen Zusammenhang zu verdeutlichen, bestand schon lange. Viele Ideen aus den vergangenen Jahren konnten jedoch nicht umgesetzt werden. Mit Unterstützung der Schulleitung ist es nun gelungen, diesen Wunsch zu verwirklichen.
Die neue Gedenktafel ehrt nicht nur Hans und Sophie Scholl, sondern die gesamte Widerstandsgruppe der Weißen Rose. Zu ihr gehörten auch Alexander Schmorell, Christoph Probst, Willi Graf und der Philosophieprofessor Kurt Huber. In ihren Flugblättern riefen sie die Bevölkerung dazu auf, sich gegen Unterdrückung sowie gegen die Zerstörung von Demokratie und Menschenrechten durch das NS-Regime zu stellen. Sie waren sich der Gefahren bewusst und entschieden sich dennoch für diesen mutigen Weg.
Das Vermächtnis der Weißen Rose ist bis heute von großer Bedeutung. Rassismus, Antisemitismus und Diskriminierung treten leider wieder stärker auf und bedrohen Werte, die für eine demokratische Gesellschaft unverzichtbar sind. Die Gedenktafel soll daher nicht nur an die Vergangenheit erinnern, sondern uns auch motivieren, die Werte der Weißen Rose zu leben: Gerechtigkeit, Mut und Menschlichkeit.
Besonders wichtig ist es, diese Haltung an unsere Schülerinnen und Schüler weiterzugeben. Sie gestalten die Zukunft, und es liegt in unserer Verantwortung, ihnen zu vermitteln, dass jeder Mensch einen Unterschied machen kann. Auch der Geschwister-Scholl-Tag gewinnt vor diesem Hintergrund besondere Bedeutung. Er erinnert uns daran, aus der Geschichte zu lernen und uns für eine Welt einzusetzen, in der Freiheit, Gerechtigkeit und Respekt selbstverständlich sind.
Die Gedenktafel ist mehr als ein dekoratives Element. Sie soll gesehen, verstanden und als ein Zeichen gewürdigt werden, das uns täglich daran erinnert, wofür die Mitglieder der Weißen Rose eingestanden haben.



