Ziel des Faches ist die Vermittlung von Kompetenzen, die die Jugendlichen befähigen, aktiv und bewusst an der kritisch-konstruktiven Gestaltung der Arbeits- und Lebenswelt teilzunehmen und ein berufliches Selbstkonzept zu entwickeln. Arbeit steht im Zentrum der Betrachtungen und ist sowohl Gegenstand des Unterrichts als auch fachdidaktischer Bezugsrahmen: technische, ökonomische, soziale und ökologische Aspekte werden immer im Kontext von Arbeit thematisiert.
Das Fach Arbeitslehre hat seine Wurzeln in solchen pädagogischen Ansätzen, die sich beispielsweise in den frühen Industrie- und Arbeitsschulbewegungen finden (Pestalozzi, Rousseau, Kerschensteiner und andere). Gemeinsam ist diesen Konzepten die menschliche Arbeitstätigkeit in die Bildung von Jugendlichen mit einzubeziehen.
Durch schulische und außerschulische Arbeitserfahrungen wird Arbeit erlebt und damit reflektierbar. In der Schule erfolgt die fachliche Auseinandersetzung mit Arbeit auch in Fachräumen, wie z.B. in der Küche, der Werkstatt, dem Computerraum. Lernen in der Arbeitslehre geht von momentanen oder antizipierten Anforderungssituationen aus und verschränkt Theorie und Praxis in Form von schulisch arrangiertem Arbeiten, rückbezogen auf das „Korrektiv“ Arbeitswelt. Von besonderer Bedeutung sind deshalb auch vernetzte Formen der betrieblichen Realbegegnung (Lernortwechsel), z. B. bei Erkundungen, Betriebspraktika, Praxistagen, Expertengesprächen. Ziel ist es, in der konkreten Arbeit – neben den berufsorientierenden Aspekten – Bezüge zu den arbeitsrelevanten gesellschaftlichen, ökonomischen und technischen Zusammenhängen und Veränderungen von Arbeit herzustellen.
Die Arbeitslehre übernimmt darüber hinaus die Aufgabe, qualifizierte und verlässliche Verbindungen zwischen den Lernorten Schule und Betrieb – sowie wichtigen anderen Institutionen der beruflichen Orientierung und der Berufsausbildung – herzustellen. Dies auch mit dem Ziel, den Lernenden eine fundierte Berufswahlentscheidung zu ermöglichen. Das Fach leistet darüber hinaus einen Beitrag zur informations- und kommunikationstechnischen Grundbildung.
Quellen:
Kerncurriculum Arbeitslehre (S. 11)
Kultusministerium Hessen: Berufliche Orientierung I
Kultusministerium Hessen: Berufliche Orientierung II
Berufsorientierung
Die Berufsorientierung ist eng mit dem Fachbereich Arbeitslehre verbunden